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Die Kinder der Utopie

16.05.19, 15:50
  • Oeffentliche News
Katharina Kaul
Filmplakat

Der Vorhang ist gefallen - gestern Abend war der Aktionsabend, auf den wir die letzten Monate als "Patinnen" zusammen mit und Sonja Schumacher, dem Inklusionsbeirat und der Beauftragten für Inklusion der Stadt Bergisch Gladbach, Monika Hiller hingearbeitet haben.


Im Kino in Bensberg lief der Film "Die Kinder der Utopie", der eindrücklich dokumentierte, wie selbstverständlich Inklusion sein könnte - wenn sie von Anfang an gelebt würde:
6 Schülerinnen und Schüler einer inklusiven Klasse blicken zurück auf ihre Schulzeit und den vor 14 Jahren über sie erschienenen Film "Klassenleben". Sie beschreiben, welchen Einfluss diese Unterrichts- und Lebensform auf sie hatte und immer noch hat.
Der Film kommt gänzlich ohne sogenannte Experten, Kommentare oder "Erzählerstimmen" und ohne Fokussierung auf Behinderungen aus.
Beeindruckend ist der selbstverständliche Umgang der jungen Menschen miteinander, obwohl sie sich viele Jahre nicht gesehen haben, die spürbare Nähe und Verbindung, die sie immernoch teilen.
Der Film hat uns zum Lachen gebracht, aber auch zu Tränen gerührt. Er hat den Satz "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir." in eine völlig neue Perspektive gerückt.

In der anschließenden Diskussion gibt es viele positive Stimmen zur Inklusion, aber auch immer wieder der Hinweis, dass es ein "mehr" braucht: mehr Personal, mehr Schulung, mehr Unterstützung, mehr Geld, mehr Ausstattung.
Vor allem aber auch: mehr Ideen, mehr Mut, mehr "gemeinsam", mehr Bestätigung, mehr Toleranz, mehr Offenheit, mehr Begegnung.

Heute, am Tag danach, wirkt der Film noch immer nach. Hin- und Hergerissen zwischen der Freude über 129 Menschen, die sich mit uns auch anschließend noch gut ausgetauscht haben, über die Gemeinschaft von 20.000 Menschen, die den Film gestern abend gleichzeitig gesehen haben und denen Inklusion ein wichtiges Thema ist und gleichzeitig der Wut über den Irrwitz, Inklusion in ein bestehendes System pressen zu wollen. Über das "klappt ja eh nicht", weil man nur die Barrieren sehen kann (will?) und nicht bereit ist, wirklich etwas zu verändern.
Eins ist klar: Wir kommen nur weiter, wenn wir viele sind, die sich aktiv dafür einsetzen. Während wir gemeinsam daran arbeiten , dass auch Politik umdenkt, müssen wir uns trauen, einfach anzufangen. Möglichkeiten zu schaffen, Begegnung zu ermöglichen und uns gegenseitig unterstützen.
An Inklusion kommt keiner vorbei! Inklusion ist auch keine fixe Idee, sondern ein Menschenrecht! Und wir sind alle dafür verantwortlich, dass Inklusion so selbstverständlich wird, wie es der Film gezeigt hat.

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